Unter dem Titel „The M 31 Velocity Vector“ befassen sich gleich drei heute online erschienene Arbeiten (I, II und III) mit der langjährigen Beobachtung von insgesamt rund 15.000 Sternen in der Andromedagalaxie, der präzisen Vermessung ihrer Bewegung und einer neuen Simulation der daraus resultierenden Verschmelzung beider Galaxienscheiben, wobei z.b. auch die weitere Sonnenbewegung in der entstehenden Elliptischen Galaxie oder die Zukunft der Nachbargalaxie M 33 untersucht wurde.
So stellt man sich heute den atemberaubenden Anblick einer Sommernacht in 3,75 Milliarden Jahren vor, wenn sozusagen die etwa 100° große Galaxienscheibe von M 31 vor der Haustür zum Gravitationstanz bittet.
Werden wir aber diesen imposanten Nachthimmel in ferner Zukunft tatsächlich so genießen können? Durch die langsam ansteigende Sonnenleuchtkraft werden in nur ein paar Milliarden Jahren die Ozeane verdampft sein, von der einst „intelligenten Erde“ ist nur noch eine kochende Gesteinskugel übrig. Zur Zeit der ersten Passage zwischen Milchstraße und Andromeda nähert sich dann unser Heimatstern allmählich dem Ende seines Daseins als Hauptreihenstern. Und in der fertigen Elliptischen Galaxie in rund 6 Milliarden Jahren wird die Sonne erst am Anfang ihrer Entwicklung zum Roten Riesen stehen.
Reichlich illustriert inkl. Videos soll die Wechselwirkung am irdischen Nachthimmel im Einzelnen schließlich so aussehen:
- 1. Reihe links: heute
- 1. Reihe rechts: in 2 Milliarden Jahren
- 2. Reihe links: in 3,75 Milliarden Jahren (M 31 vor der Haustür)
- 2. Reihe rechts: in rund 3,85 Milliarden Jahren (erste Kollision)
- 3. Reihe links: in 3,9 Milliarden Jahren (erste Kollision)
- 3. Reihe rechts: in 4 Milliarden Jahren (mitten im Gravitationstanz)
- 4. Reihe links: in 5,1 Milliarden Jahren (nach zweiter Passage)
- 4. Reihe links: in 7 Milliarden Jahren (abgeschlossene Verschmelzung)
01.06.2012