Nachdem erst am 27. September das mittlerweile 4. Gravitationswellen-Ereignis (GW170814) vorgestellt wurde, dass zusätzlich erstmals von drei Detektoren (zwei LIGO-Stationen und -erst seit 01. August dabei – der VIRGO-Detektor in Italien) beobachtet werden konnte, und am 03. Oktober die Bekanntgabe folgte, dass der Physik-Nobelpreis 2017 für den direkten Nachweis von Gravitationswellen verliehen wird, könnte es heute die nächste große Neuigkeit binnen kurzer Zeit in der noch jungen Gravitationswellen-Astronomie geben. Die Pressekonferenz von LIGO und VIRGO soll um 16:00 MESZ beginnen und kann natürlich auch als Livestream verfolgt werden.
Im Vorfeld verdichteten sich die bisherigen Gerüchte nochmals, nach denen heute sehr wahrscheinlich bekannt gegeben wird, dass zum ersten Mal ein Signal detektiert wurde, dass nicht wie bisher von der Verschmelzung zweier Schwarzer Löcher stammt, sondern von der Kollision zweier Neutronensterne. Dass würde bedeuten, dass neben der Abstrahlung von Gravitationswellen auch ein elektromagnetisches Signal emittiert wurde, das in Form eines sog. kurzen Gammastrahlenausbruchs (short Gamma Ray Burst, sGRB) empfangen wurde. Sogar optisches Licht jenes Gammablitzes GRB170817A soll beobachtet worden sein; das Gravitationswellen-Gegenstück heißt demnach GW170817. Und als Zugabe könnte sich noch bestätigen, dass sich das GRB/GW-Ereignis in der Galaxie NGC 4993 abspielte, wodurch es zum nahesten kurzen Gamma Ray Burst überhaupt wird. Zusammengenommen bedeutet das somit, dass uns diese erstmalige parallele Sichtung – im Gravitationswellen- und elektromagnetischen Fenster – mehr über kurze Gammastrahlenausbrüche erzählen und das Neutronenstern-Kollisionsszenario bestätigen könnte!
In drei Stunden wissen wir endlich mehr …
Mehr zu diesen Gerüchten hatte ich schon mal hier zusammengefasst. Empfehlenswert ist noch dieser Blog-Beitrag und ein Youtube-Video:
16.10.2017
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