Erst vor drei Monaten berichtete ich über eine neue Entdeckung des Exoplanetensuchers Kepler, und in den letzten sieben Tagen erschienen gleich zwei neue Arbeiten zu diesem interessanten Objekt mit der Nummer KIC 12557548. In der Entdeckungsmeldung hieß es, dass in 1.500 Lichtjahren Entfernung ein mit 2.000 Kelvin kochender Exoplanet mit einem Schweif aus verdampfendem Oberflächenmaterial gefunden wurde.
Geschlossen wurde dies aus der deutlich varriierenden Helligkeitsabschwächung, die durch einen Staubstrom mit unregelmäßigen Dichteregionen entsteht. Dieses Modell wird nun durch eine unabhängige Untersuchung bestätigt. Die neue Analyse der Lichtkurve offenbart dabei nicht nur das Absorptionsverhalten von Staub, sondern deutet sogar auf Streuprozesse an 0,1 Mikrometer kleinen Staubteilchen hin. Nach diesen Berechnungen soll der sich auflösende Planet maximal etwa Erdgröße besitzen.
Ein slowakischer Astronom versuchte ebenfalls die bisher vorhandenen Kepler-Daten des Sterns KIC 12557548 zu interpretieren, untersuchte das völlig unregelmäßige Verhalten der Lichtkurve und kommt in seiner Arbeit zum selben Schluss: Das Transitobjekt, das etwa alle 16 Stunden eine winzige – und schwankende(!) – Lichtschwächung verursacht, kann nur ein kleiner Gesteinsplanet mit Staubschweif sein.

MIT
23.08.2012