Im Iran sind Traditionen wichtiger als Träume. Das muss auch Sepideh Hooshyar, ein Teenager, ein junges Mädchen, das weit entfernt von Teheran im Nirgendwo aufwächst, erkennen. In ihrem Tagebuch schreibt sie an Albert Einstein, nachts beobachtet sie mit (männlichen) Freunden den Sternhimmel durch ihr Teleskop und ihr größter Wunsch ist es Physik zu studieren. Das ist ihr einziger Traum. Denn seit sie 12 Jahre alt ist, möchte Sepideh Astronautin werden. Ihr großes Vorbild ist dabei die ebenfalls im Iran geborene Anousheh Ansari, die 2006 die erste weibliche Weltraumtouristin wurde. Sepideh hat ihr Ziel klar vor Augen und muss dafür familiären (ihr Onkel Hadi droht sie sogar umzubringen) und gesellschaftlichen Widerständen trotzen.
Diese wahre Geschichte erzählt die dänische Regisseurin Berit Madsen, verheiratet mit einem Iraner, in dem einfühlsamen Drama „Sepideh“ (Interviews hier und hier). Mit am Film beteiligt war auch Irans bekanntester Astrofotograf: Babak Tafreshi. Der 90-minütige Dokumentarfilm war aktuell sogar unter den 12 nominierten Filmen für die Kategorie „World Cinema Documentary Competition“ beim 30. Sundance-Filmfestival, das vor gut einem Monat zu Ende ging. Abseits der Geldmaschine Hollywood ist das bekannte und renommierte Sundance eine Bühne für unbekannte Filmemacher und kleine Filme (die danach bekannt werden wie z.b. „Memento“, „Die üblichen Verdächtigen“, „Pi“ und „Little Miss Sunshine“ zeigen). Über eine DVD-Veröffentlichung von „Sepideh“ ist noch nichts bekannt, allerdings wird der Film bereits am 14. März um 22:55 Uhr auf ARTE ausgestrahlt. „Sepideh – Ein Himmel voller Sterne“ wird in einer synchronisierten Fassung zu sehen sein, der oben gezeigte Trailer ist hingegen in Farsi mit englischen Untertiteln.
25.02.2014