GAIA: Astrometriesatellit mit Gigapixelkamera startet im Herbst

Seit Herbst 2012 wird in Toulouse der Astrometriesatellit GAIA (Global Astrometric Interferometer for Astrophysics) geprüft und getestet; noch vor dem Sommer sollen die Abschlussberichte vorliegen, so dass der Start der neuen ESA-Mission im September oder Oktober 2013 (genau 20 Jahre nach dem Vorschlag der Mission) erfolgen kann. An Bord wird sich auch die größte Digitalkamera der Welt befinden: Die 1×0,5 Meter große Kameraeinheit besteht aus 106 CCD-Chips, die zusammen eine Milliarde Pixel beinhalten. Die Sensoren aus England sollen dabei selbst sehr lichtschwache Sterne noch sehr präzise erfassen, die bis zu 400.000 Mal schwächer sind als für das menschliche Auge erkennbar.

Im Bild sind auf dem kreisförmigen Gestell die beiden 1,5×0,5 Meter großen und komplett aus Siliziumkarbid gefertigten Hauptspiegel zu sehen, und mit kleineren Hilfsspiegeln wird das Licht zur Gigapixelkamera gelenkt, die sich in dem blauen Feld befindet.

Astrium SAS

Wie der Projektleiter angibt, könnte das hochentwickelte Kamerasystem von der Erde aus noch einen Leberfleck auf Neil Armstrongs Wange auf dem Mond nachweisen. Der hochmoderne Astrometriesatellit GAIA wird während der fünfjährigen Mission eine Milliarde Sterne (immerhin fast ein Prozent der Sternzahl in der Milchstraße) bis zur 20. Größenklasse sehr exakt vermessen und selbst die Empfindlichkeit des ESA-Vorgängers HIPPARCOS soll um einige Größenordnungen übertroffen werden. Der neue 700 Millionen Euro teure Zwei-Tonnen-Satellit soll außerdem auch Asteroiden, Exoplaneten, Braue Zwerge, Weiße Zwerge, Supernovae und Quasare erfassen und zusätzlich noch weitere Tests zur Relativitätstheorie durchführen.

Und für 2020 ist schon die nächste große Gigapixelkamera für die Astronomie geplant.

25.01.2013

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