„This publication has been made possible by the participation of more than 200,000 volunteers in the Planet Hunters project.“ Diesen Satz findet man in der heute veröffentlichten Entdeckungsmeldung zum zweiten Exoplaneten-Fund der Amateur-Planetenjäger. Die Planet Hunters entstanden 2010 im großen Citizen-Science-Netzwerk Zooniverse, vor weniger als drei Monaten stellten sie ihren ersten bestätigten Exoplaneten vor und legen nun schon die nächsten vielversprechenden Resultate ihrer Datenanalyse nach.
Bereits im Juli kommentierte Planet Hunter Kian Jek im Forum die Kepler-Lichtkurve des Sterns KIC 12735740: „Estimated 1.12x RJ planet at 0.862AU. With a Teq of 292K, it’s in the HZ!“ Hinter dieser Nummer verbirgt sich ein 13,0mag-Stern, der sich im Sternbild Schwan an der Position 19 19 03.264 +51 57 45.36 genau zwischen zwei Sternen 9. Größe befindet. Mittlerweile ist man sich zu 99,92% sicher, dass um diesen sonnenähnlichen Stern (0,94 Sonnenmassen, 5.600 Kelvin) ein kühler Gasriese (130.000 Kilometer, 280 Kelvin bzw. 10 Grad) von etwa Jupitergröße genau im richtigen Abstand (0,83 AE, 9 ½ Monate) kreist, so dass er sich in der habitablen Zone (HZ) befindet. So lässt sich ebenso wieder über lebensfreundliche Monde spekulieren, die den Exoplanet PH2 umkreisen könnten.
Wie außerdem berichtet wird, fand man in den Archivdaten des Weltraumteleskops Kepler sogar noch 42 neue Exoplaneten-Kandidaten, wobei 33 davon schon mit mindestens drei Transits beobachtet wurden. Das interessanteste Objekt in der Liste ist zugleich der kleinste Kandidat: KIC 4947556, ein kühler 14,0mag heller Stern, könnte vermutlich in der habitablen Zone von einer kühlen Supererde umkreist werden. Im August wurde dazu die erste Auswertung der Lichtkurve im Forum der Planet Hunters gepostet. Der Planet soll die 2,6-fache Erdgröße und eine Temperatur von 277 Kelvin (4 Grad) haben, die Umlaufzeit im Abstand von 0,5 AE beträgt etwa 4 ½ Monate. Allerdings ist der Kandidat erst zu 76% sicher und zur besseren Einschätzung fehlt noch eine Massenbestimmung, was angesichts des lichtschwachen Sterns nicht so leicht ist.
07.01.2013