Ausgerechnet am Freitag, den 13. hatte ich endlich mein Wetterglück – ein morgendlicher Sternhimmel ohne Hochnebelsuppe oder Wolken – und noch dazu war ich um halb 6 ohne Wecker aufgewacht. Ich öffnete das Dachfenster, staunte über den hohen Stand der Frühlingssternbilder und sah bei frostigen Temperaturen zum ersten Mal den ISON-Ersatzkometen Lovejoy (C/2013 R1). Bei einem Schwenk mit dem 10×50-Fernglas über den Eckstern zeta Her fiel die relativ helle Koma sofort auf; ihre Helligkeit schätzte ich auf rund 6,0mag. Schwächer aber dennoch ohne Schwierigkeiten erkennbar war der lange Gasschweif, der visuell über eine Länge von 0,5 Grad sichtbar war (bis zur Hälfte der Strecke in Richtung des nächsten hellen Sterns), mit indirektem Sehen und leichtem Wackeln des Fernglases sogar noch etwas weiter. Gegen 6 entschied ich mich für eine Zeichnung, wobei ich zunächst eine grobe Skizze machte und später am Tag eine fertige Illustration meines Anblicks im Fernglas erstellte. Für meine erste Computerzeichnung eines Kometen bin ich ganz zufrieden mit dem Ergebnis, und sie gibt das Gesehene recht gut wieder.
Natürlich waren heute früh auch wieder viele Hobbyastronomen und professionelle Astrofotografen unterwegs: Atemberaubende Lovejoy-Aufnahmen gibt’s heute z.b. von Gerald Rhemann, Michael Jäger und Rudi Dobesberger, der kroatische Amateur Pavlimir Ugrin hat mit einem 135mm-Objektiv den Kometen mit seinem sehr langen Schweif sogar zusammen mit dem Kugelsternhaufen M 13 links oben abgelichtet.
13.12.2013
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