Mit der am vergangenen Sonntag um 18:30 MEZ gestarteten Chang’e 3 (hier gibt’s detailiertere Informationen), bereits der dritte Monderkunder Chinas, bringt die weiterhin aufstrebende Raumfahrtnation den ersten Mondrover seit 40 Jahren – das Mondmobil von Luna 21 landete im Januar 1973 – zum Erdtrabanten. Exakt 112 Stunden nach dem Start erreichte die Sonde heute Vormittag um 10:30 MEZ eine Mondumlaufbahn von nur 100 Kilometer Höhe über der Oberfläche. „Astrogator“ Mike Loucks hat ausgehend vom Startpunkt am Xichang Satellite Launch Center die Bahn von Chang’e 3 simuliert und erhielt für die heutige Ankunft am 3 Tage alten Mond (letztes Bild) und Landung diese Grafiken. Aus denen ergibt sich auch der Zeitpunkt der Landung: 15:20 MEZ am Sonntag, 15. Dezember. 9 Tage lang wird sich nun der Mond unter dem polaren Orbit weiterdrehen, so dass letztlich die geplante Landung in der Regenbogenbucht Sinus Iridum erfolgen kann. Am 12. Dezember ist erneut Sonnenaufgang im schon mit einem Fernglas auffälligen rund 250 Kilometer großen Einschlagbecken und 3 Tage später wird dort die chinesische Mondmission Chang’e 3 in einer eckigen Landeellipse aufsetzen. Anschließend soll, wie in dem Youtube-Clip dargestellt ist, der kleine Rover Yutu ausgesetzt werden. Während der ganzen Mission ist das sechsrädrige Gefährt auf Sonnenenergie angewiesen, dagegen verfügt die stationäre Landeeinheit über nukleare Heizelemente für den Betrieb in den Mondnächten.
[Nachtrag] Nach offiziellen Angaben aus Peking wurde die Mondumlaufbahn heute um 10:53 MEZ erreicht – nach einem 6-minütigem Bremsmanöver.
06.12.2013
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