Planck: Das Universum ist 13,8 +/- 0,05 Milliarden Jahre alt

Um die fundamentalen Parameter der Kosmologie studieren zu können, bleibt nur die Beobachtung der vom Urknall übrig gebliebenen Mikrowellenstrahlung. Um diese kosmische Hintergrundstrahlung (Cosmic Microwave Background, CMB) mit einer Temperatur von gerade mal nur 3 Kelvin (-270 Grad; 3 Grad über dem absoluten Nullpunkt!) untersuchen zu können, brauchte es Mikrowellensatelliten wie COBE oder WMAP. Vor fast genau 10 Jahren wurde im Februar 2003 die ersten Auswertung der WMAP-Daten vorgestellt, die auf ein Alter des Universums von 13,7 Milliarden Jahren hinwiesen. Über die Jahre wurden die Analysetechniken immer weiter verfeinert, so dass immer präzisere Zahlen vorgestellt wurden; die Ergebnisse der letzten Datenauswertung, die erst vor drei Monaten im Dezember präsentiert wurden, sprachen für ein Weltalter von 13,77 Milliarden Jahren.

Nun wurden vor zwei Tagen – eben 10 Jahre nach der ersten WMAP-Analyse – die ersten Kosmologie-Daten des ESA-Satelliten Planck (die NASA ist dennoch an der Mission beteiligt) der Öffentlichkeit vorgestellt. Die neue sehr präzise Vermessung der winzigen Temperaturunterschiede in der Hintergrundstrahlung (die CMB-Karte von Planck hat 50 Millionen Pixel, die von WMAP nur 1 Million) bestätigt weitestgebend die derzeit gültige Kosmologie, überraschte aber dennoch mit neuen Zahlen. Nach diesen entstand das Universum vor 13,81 +/- 0,05 Milliarden Jahren und die Expansionsrate, die sog. Hubble-Konstante, fällt mit 67,3 +/- 1,2 km/s/Mpc deutlich geringer aus. Auch am großen kosmischen Kuchen änderte sich was: der Anteil der gewöhnlichen (baryonischen) sichtbaren Materie im Universum liegt nun bei knapp 5 Prozent.

Was noch alles am großen „Planck-Donnerstag“ vorgestellt wurde, gibt es auch nochmal komplett zum Nachlesen: „Planck bestätigt die Standardkosmologie – aber …“. Hier hat Blogger Daniel Fischer seine mehrere Stunden dauernde Nonstop-Berichterstattung zu Liveübertragungen, veröffentlichten Planck-Fachartikeln, Pressekonferenzen und Online-Berichten bzw. wie üblich mit vielen, vielen Links zusammengefasst. Alles was die CMB-Daten von Planck den Kosmologen bisher verraten oder erst andeuten, ist hier auf einen Blick sichtbar.

23.03.2013

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