Unter dunklem Himmel ist er schon mit einem stativgestützten 10×50-Fernglas zu sehen: Ein 9,8mag-Stern, der in den Datenbanken des Kepler-Weltraumteleskops als Kepler-37 (auch KIC 8478994 oder KOI-245) gelistet ist. Zu finden ist er im nördlichen Teil des Sternbildes Leier nur 0,5 Grad über dem hellen Stern 13 Lyr. Bei dieser fernen Sonne (0,8 Sonnenmassen, 0,77-fache Sonnengröße, 5.400 Kelvin) gelang jetzt mit dem Planetensucher Kepler die Entdeckung von gleich drei Exoplaneten, die aber alle sehr dicht an ihrem Heimatstern stehen. Die Abstände betragen tatsächlich nur 0,1 bis 0,2 AE und die Umlaufzeiten liegen zwischen 13 und 40 Tagen. Auch wenn alle drei Welten unbewohnbar heiß sein dürften, befindet sich unter ihnen auch der kleinste Planet, der bisher mit dem satellitengestützten Teleskop entdeckt wurde. Über den innersten Planeten, Kepler-37b, der tatsächlich kleiner als Merkur und nur etwa so groß wie unser Mond ist (genauer: 3.900 Kilometer oder 0,3-fache Erdgröße), berichtet heute online das Magazin Nature: „A sub-Mercury-sized exoplanet“.
Selbst wenn Kepler-37b nur eine 350 Grad (630 Kelvin) heiße Gesteinskugel mit fast Mondgröße ist, auf dem sogar Blei schmilzt, ist es doch umso erstaunlicher, dass die Detektoren des Kepler-Satelliten so empfindlich sind. Der Durchmesser des etwa 215 Lichtjahre fernen sonnenähnlichen Sterns konnte nämlich mit astroseismologischen Methoden auf 3 Prozent genau bestimmt werden, was schließlich zu der präzisen Größenbestimmung der umkreisenden Planeten führte.

NASA, Ames, JPL, Caltech
20.02.2013
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