Am 09. Februar 1968 – also heute vor 45 Jahren – erhielt die Redaktion des Fachmagazins Nature eine Arbeit mit dem Titel „Observation of a Rapidly Pulsating Radio Source“. Darin beschrieb der Radioastronom Anthony Hewish und eine Doktorandin im letzten Jahr ihrer Promotion, Jocelyn Bell, die Entdeckung von rasant pulsierenden Radioquellen. Der Rest ist Geschichte, denn damit gaben die Cambridger Astronomen des Mullard Radio Astronomy Observatory (MRAO) die Entdeckung der Pulsare bekannt, wofür Hewish den Nobelpreis erhielt, aber bekanntermaßen seine damalige Doktorandin leer ausging.
Erst im Januar 1968 vermutete man, dass sich hinter den schnellen Radiopulsen rotierende Sternleichen verbargen – „oscillations of white dwarf or neutron stars“ -, zuvor hatte man allerdings ebenso die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass die Pulse künstliche Signale der Little Green Men (LGM) darstellten. Man konnte sich die pulsierenden Radioquellen einfach nicht erklären und es gab auch keinen Grund anzunehmen, das Signal von LGM-1 im Sternbild Füchschen stamme nicht von einer außerirdischen Intelligenz. Mit einer diese Woche erschienenen Arbeit wird sich nun mit diesem Thema auseinandergesetzt und mit interessanten neuen Fakten – zusammengetragen aus unterschiedlichsten Quellen – aufgearbeitet. Von Anfang Dezember bis kurz vor Weihnachten 1967 wurde etwa drei Wochen lang innerhalb der von Hewish geleiteten Arbeitsgruppe die LGM-Idee verfolgt und über sie diskutiert. Auf Seite 8 findet sich eine zeitliche Abfolge zu den Ereignissen rund um die Entdeckung der Pulsare und die Diskussion über die kleinen grünen Männchen.
Was wäre zu tun, wenn sich die Radioquelle tatsächlich als eine außerirdische Zivilisation auf einem anderen Planeten herausstellen sollte? Wie sollte man die Weltbevölkerung darüber informieren und sollte man überhaupt auf die Botschaft antworten und die Aliens damit herlocken? Auch mit solchen weitreichenden Fragen beschäftigten sich die Radioastronomen in Cambridge im Dezember 1967. Aus solche Fragestellungen gingen schließlich die sog. SETI Detection Protocols hervor: Richtlinien für den Fall einer tatsächlich Kontaktaufnahme mit Außerirdischen. Eine solche „Nachricht“ würde sich im heutigen Internet-Zeitalter wie ein Lauffeuer um den Globus ausbreiten, vor 45 Jahren sah das noch anders aus, wie selbst der Autor der Arbeit schreibt: „Times were simpler in 1967 – no email, blogs, Twitter, Facebook – and there were fewer tabloid science journalists then than there are now.“ Selbst Fred Hoyle, der sein Büro direkt neben Hewish hatte, wusste nichts von der Diskussion über kleine grüne Männchen.
09.02.2013
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