Es war eine der Sensationsmeldungen des Jahres 2008: Ein über die Jahre 2004 und 2006 wandernder Lichtpunkt nahe des Staubgürtels des Sterns Fomalhaut (alpha PsA) wurde für die erste Abbildung eines extrasolaren Planeten gehalten. Nach weiteren Beobachtungen wuchs aber die Skepsis gegenüber der planetaren Natur von Fomalhaut b und die Fachwelt fragt sich seitdem, was man da eigentlich beobachtet bzw. fotografiert hatte. Heute, fast 4 Jahre nach der Bekanntmachung des Planetenfundes, erschien online ein neuer Fachartikel, in dem noch einmal neu analysierte Astrometrie-Daten und spektrale Eigenschaften vorgestellt werden.
Darin kommen die Autoren zum Ergebnis, dass der Planeten-Kandidat Fomalhaut b maximal nur 2 Jupitermassen schwer sein kann und von einem dichten Staubkokon (mit etwa 0,26 AE Radius (570 Jupiterradien)) umgeben wird. Denn nach der neuen Datenanalyse gehen die Astronomen davon aus, dass der visuell 25,0mag schwache Punkt nur gestreutes Sternlicht von der Staubhülle (vielleicht eine zirkumplanetare Scheibe) um den Planeten ist. Die Aufnahme zeigte also nicht im Wortsinne ein direktes Foto eines Exoplaneten, dennoch halten die Autoren die Planetennatur von Fomalhaut b für „very plausibly (even ‚likely‘)“.

NASA, ESA, Paul Kalas
25.10.2012
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