Seit sieben Jahren ist der Name Horst Bredekamp mit einem in New York aufgetauchten Exemplar von Galileo Galileis „Sidereus Nuncius“ verbunden. Mit dieser in einem Antiquariat gefundenen Ausgabe beschäftigte sich der Berliner Kunsthistoriker seit dem Sommer 2005 und es war bald klar, dass es sich hier um einen außergewöhnlichen Fund handeln muss. Die Besonderheit dieses Buches lag darin, dass es – dafür sprachen eingehende Untersuchungen – von Galileis Hand selbst eingefügte farbige Tuschezeichnungen zeigte. So wurde minutiös die Druckgeschichte des im Frühjahr 1610 entstandenen Büchleins „Sidereus Nuncius“ aufgedeckt.
Im Jahr 2007 wurden die Ergebnisse in Buchform veröffentlicht: „Galileo der Künstler: Der Mond. Die Sonne. Die Hand.“; 2009 erschien die zweite Auflage. Das Time Magazine beschrieb diesen Fund der von Galilei persönlich eingefügten Zeichnungen sogar als „the most important Galileo find in more than a century“. Zuletzt berichtete Kunsthistoriker Bredekamp mit einem neuen Artikel in der SuW von Januar 2012 über „Galileos O“.
Wie jetzt allerdings bekannt wurde, könnte sich nun Bredekamps New Yorker Exemplar des „Sternenboten“ tatsächlich als Fälschung herausstellen und ist in einen handfesten Fälschungsskandal verwickelt. Mehr zu den Hintergründen wurde heute bereits hier bei „Skyweek 2.0“ gebloggt.
26.06.2012
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