Um den letzten Venustransit des Jahrhunderts beobachten zu können, musste man angesichts der schlechten Wetteraussichten für Deutschland generell in den Osten oder an die Ostsee ausweichen. Doch für Aufnahmen wie diese von Jens Hackmann lohnt sich selbst eine Kurztrip von insgesamt 1.500 Kilometern. Auf der Insel Fehmarn konnte er einen farbenfrohen und „effektvollen“ Venustransit-Sonnenaufgang direkt über der Ostsee fotografieren.
Auch die Insel Rügen bot eine sehr gute Alternative. Durch die unruhige Luft direkt am Horizont wurde das Venusscheibchen kurzzeitig tropfenförmig auseinandergezogen – der Tropfeneffekt einmal anders.
Hier werden weitere Aufnahmen gezeigt, und sogar ein Video wurde aufgenommen.
So wurde der Venusdurchgang von der fünfjährigen Anna festgehalten, die an diesem Tag schon um 4 Uhr morgens geweckt wurde. Den Transit hat sie mit ihrem Vater sowie Freund „Wolle“ an der Schulsternwarte Sigmund Jähn im vogtländischen Rodewisch beobachtet. Bei ASOD ist das Bild bereits eingereicht.
Wie die Venus zum dritten Kontakt gerade durch die Chromosphäre zieht, zeigt dieses Bild von Ronald Stenzel aus Dresden. Einzelne Protuberanzen sind auch zu sehen.
Hobbyastronom Frank Vohla aus dem sächsischen Altenburg hat ebenfalls einen effektvollen Sonnenaufgang festgehalten.
Hier ist ebenso ein stimmungsvoller Sonnenaufgang mit kleinem Venusscheibchen zwischen durchziehenden Wolkenbändern zu sehen.
07.06.2012
Die Verformung der aufgehenden Sonne für Fehmarn und Rügen hat nichts mit „unruhiger Luft“ sondern im Gegenteil mit einer besonders präzisen Schichtung warmer und kalter Luftmassen zu tun: Stichworte dazu sind Omega-Effekt, Etruskische Vase (kein Witz) und inferior mirage – und angesichts einer lehrbuchreifen Beobachtung dieses Phänomens bei einem Sonnenuntergang 2009 hatte ich am Ende dieser Seite mal die relevanten Referenzen zusammen gestellt.