Pfingst-Venus in Blau und mehr

Da die Venus am Abendhimmel von meinem Garten aus mittlerweile unbeobachtbar ist, hab ich’s beim klaren blauen Himmel des Pfingstwochenendes mal wieder tagsüber versucht. Ich weiß noch wie nervig die Sucherei – über Azimut und Höhe – vor acht Jahren war, heute dagegen ist die Beobachtung am Taghimmel dank iPad deutlich unkomplizierter.

Am Sonntag haben wir im Garten testweise das neue Zelt für den Festivalsommer aufgebaut und parallel dazu kam direkt der 80/400-Richfielder auf Stativ zum Einsatz. Mit dem 40mm-Okular habe ich bei 10-facher Vergrößerung ein wunderbares 4°-Gesichtsfeld. Das reicht, um nach der iPad-Peilhilfe die schlanke Venussichel mit ein paar Fernrohrschwenks am Taghimmel zu finden. Vor dem blauen Hintergrund zeigte sich dann tatsächlich eine sehr schmale Sichel. Mittlerweile waren es ja nur noch genau 10 Tage bis zum Transit. Auch im 8×40-Fernglas war die dünne Sichel deutlich sichtbar.

Meine afokalen Venusfotos können zwar nicht mit den scharfen Sicheln von Planetenspezialist Damian Peach (von Samstag und Pfingstmontag) mithalten, aber für meine nicht farbreine Minimalausrüstung mit Freihandfotografie bin ich ganz zufrieden.

Durch’s Blickfeld der Okulare tanzten, fegten, wirbelten die ganze Zeit ununterbrochen Pollen durch die Luft.

Ich hoffe man kann auch den leichten Grünschimmer der irisierenden Wolken erkennen.

Und der Mond ist natürlich längst wieder zurück.

Viele Zaungäste waren wieder unterwegs. Neben Schwalben und Tauben setzte sich kurz ein Rotschwanz auf meinen 12-Zöller und mein Plössl hatte plötzlich auch einen Vogel – in diesem Fall ein Amselweibchen.

Auch am Montagnachmittag hab ich längere Zeit den kleinen Refraktor auf die Venussichel gerichtet, eine parallele Sichtung mit dem kleinen Fernglas gelang mir jedoch nicht mehr. Vielleicht lag’s doch am leicht milchigen Himmel.

Eine neugierige Amsel schaute mir über die Schulter.

Abends um 7 stand die Venus zwischen zwei sich im Wind wiegenden Ahornzweigen, danach verschwand sie dann von meinem Gartenstandort aus. Später in der Dämmerung habe ich die neue Canon mit 14x Zoom noch kurz auf den Halbmond gehalten.

Gegen Dienstagmittag hatte ich die schmale Planetensichel nochmal kurz im Okular – bevor schließlich die angekündigten Wolken kommen sollten.

30.05.2012

1 Antwort to “Pfingst-Venus in Blau und mehr”


  1. 1 muellerssicht . um .

    So weit zum Himmel habe ich bisher nicht geschaut. Sehr spannend. Und vielen Dank für’s teilhaben lassen.
    LG Michel


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